Nach ersten alarmierenden Studien über den zunehmenden Leerstand wurde im Jahr 2000 die Expertenkommission „Wohnungswirtschaftlicher Strukturwandel“ eingerichtet.
Im Jahr 2002 führte der Bund das Programm „Stadtumbau Ost“ offiziell ein. Trotz seines integrierten Ansatzes stand die Fachwelt dem Programm zunächst kritisch gegenüber. In der Öffentlichkeit galt es als Abrissprogramm.
Das „harte“ Programmziel, der staatlich geförderte Abriss von bis zu 350.000 Wohnungen, erschien viel einprägsamer als das „weiche“ Programmziel, die Attraktivität ostdeutscher Städte und Gemeinden als Orte des Lebens und Arbeitens zu sichern und zu erhöhen. Ziele des Stadtumbaus sind die Stabilisierung von Stadtteilen, die vom Verfall und von sozialer Erosion bedroht sind, und der Erhalt der wertvollen innerstädtischen Altbaubestände. Zunächst aber standen die Abrissmaßnahmen im Mittelpunkt. In den Folgejahren verschwanden an den Rändern der ostdeutschen Städte ganze Straßenzüge und Wohnquartiere; vornehmlich Plattenbauten. Anders als bei den Flächensanierungen der 1960er und 1970er Jahre im Westen war nicht der Neubau oder die Umstrukturierung öffentlicher Räume das Ziel, sondern die Stabilisierung des Wohnungsmarktes.
Da die unter „Ostimmobilien“ subsumierten Probleme offen zutage traten, kam der Wohnungsneubau in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends zum fast vollständigen Erliegen. Plattenbauten wurden nach und nach abgerissen, da sie bei den Mietern unbeliebt waren und sich eine Renovierung wirtschaftlich nicht mehr lohnte. So wurde in Leipzig der Plattenbaubestand durch Abriss um 50 % reduziert.